Kohärenzmaßnahme - Elsflether Sand
2019 bis heuteEntwicklung zum Naturparadies
Mit Datum vom 1. Januar 2019 hat die JWPM die Halbinsel „Elsflether Sand“ an der Mündung der Hunte in die Weser von der Niedersächsischen Domänenverwaltung übernommen. Die frühere Weserinsel (seit 1979 Halbinsel durch Einbindung in den Weserdeich) ist vier Kilometer lang und misst an der breitesten Stelle etwa einen Kilometer. Rund die Hälfte der Fläche ist von Sommerdeichen umschlossen und wird extensiv landwirtschaftlich bis 2023 genutzt. Danach soll die Umgestaltung der Flächen als Kohärenzmaßnahe für die Nutzung des Vogelschutzgebietes „Voslapper Groden Süd“ erfolgen. Hier ist beabsichtigt, auf etwa 110 Hektar der Insel inmitten bereits vorhandener Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete Biotope entstehen zu lassen, die den Bedürfnissen der geschützten Schilf-Röhricht bewohnenden Arten in Wilhelmshaven entsprechen.
Der Elsflether Sand ist schon heute für motorisierte Fahrzeuge gesperrt, kann aber zu Fuß und per Rad über das Huntesperrwerk oder die Gemeinde Berne erreicht werden. Dadurch ist er derzeit ein beliebtes Naherholungsziel. Auch die Sandstrände an der Weser erfreuen sich großer Beliebtheit bei der örtlichen Bevölkerung. Daher ist es ein wichtiges Ziel der Umgestaltung, diese für die Naherholung wichtigen Funktionen der Insel auch nach Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen zu erhalten. Naturschutz soll hier nicht auf Kosten der Nachbarn durchgesetzt werden.
Dies gilt auch für die in Elsfleth am anderen Ufer der Hunte angesiedelten Industriebetriebe. Auch auf ihre Belange wird JWPM Rücksicht nehmen.
In einem ersten Schritt lässt JWPM Gutachten erstellen, die die fachlichen Grundlagen für die Eingriffe ermitteln sollen. Auf Basis dieser Ergebnisse werden Gespräche mit allen Beteiligten aufgenommen. Alle sachlich unterlegten Anregungen für eine optimale Gestaltung der Insel sind willkommen.
Im Anschluss wird unter Federführung des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eine Grobplanung erstellt. NLWKN wird hierbei von einem Freiraumplaner unterstützt, dessen Aufgabe es vor allem sein wird, die heute schon erkennbaren und im erwähnten Dialog ermittelten unterschiedlichen Nutzungsinteressen systematisch in die Planung einzubringen.
Besondere Bedeutung bei der konkreten Umsetzung des Projektes kommt wie in Hemmoor möglichen Synergieeffekten zwischen Kleiabbau und der Neugestaltung des Naturraumes zu. Der auf der Insel vorhandene Hauptdeich wird voraussichtlich ab Mitte der 2020-er Jahre ertüchtigt werden. Um Eingriffe und Belastungen der Anwohner durch Bautätigkeit zu minimieren, aber natürlich auch unter dem Aspekt der Kostenersparnis werden der I. Oldenburgische Deichband und JWPM ein gemeinsames Abbaukonzept entwickeln. Hiermit sollen die beim Aushub des für den Deichbau erforderlichen Kleis entstehenden Pütten so platziert und gestaltet werden, dass ihre weitere Nutzung als Flachgewässer für die von Rohrdommel und Co. benötigten Flachröhrichtzonen zügig und kostenminimiert gewährleistet werden kann.