Kompensationsmaßnahme - Warnsath und Möns
Projektzeitraum: 2007Neue Heimat für gefährdete Arten
Für die Gleis- und Straßenanbindung des JadeWeserPort wurden im Jahr 2007 Kompensationsmaßnahmen in den Gebieten Warnsath und Möns südlich von Wittmund durchgeführt. Dabei handelte es sich um 35 Hektar nährstoffarmes Grünland in Warnsath und etwa 29 Hektar Moor- und Sumpflandschaft in Möns. Die Umgestaltung der Flächen wird von der Naturschutzstiftung Region Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven betreut und überwacht.
Der Bereich Warnsath
war zuvor ein intensiv genutztes Acker- und Grünland. Hier wurden erhebliche Extensivierungsmaßnahmen durchgeführt, wozu auch die Reaktivierung zweier Altarme des Falster Tiefes (ein kleines Fließgewässer) gehörte. Schon nach wenigen Jahren zeigten sich positive Veränderungen in Bezug auf die florale Artenzusammensetzung. Aus dem früheren Intensivgrünland haben sich feuchte Standorte mit entsprechender Vegetation und Fauna entwickelt. Unter anderem nahm die Artenvielfalt der Pflanzen erheblich zu. So konnte beispielsweise der Große Klappertopf, eine bis zu 60 Zentimeter hohe Pflanze aus der Familie der Sommerwurzgewächse, erstmalig im Grünland nachgewiesen werden.
Warnsath gilt als potenziell bedeutungsvolles Wiesenvogelbrutgebiet. Die Kompensation führte dazu, dass sich im beziehungsweise in unmittelbarer Nähe des Gebietes vermehrt Brutvögel niedergelassen haben. Insgesamt wurden zwölf Arten nachgewiesen, von denen vier (Kiebitz, Feldlerche, Wachtel und Wiesenpieper) auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel Niedersachsens geführt sind.
Das Areal in Möns
ist eine großflächige Senke mit flachem Niedermoor. Der zentrale Bereich wird seit der Kompensation nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, in den Randbereichen werden Grünlandgürtel extensiv bewirtschaftet. Die Folgen der Maßnahmen sind in Bezug auf die Pflanzenwelt vielfältig und reichen von der Neuansiedlung verschiedener Pflanzenarten auf feuchten Böden bis hin zur Zunahme der Artenvielfalt im Grünland.
Bei der Brutvogelbeobachtung im Jahr 2015 wurden im bzw. in unmittelbarer Nähe des Untersuchungsgebietes 22 Arten erfasst. Das ist im Vergleich zum Monitoring früherer Jahre eine deutliche Zunahme der Artenvielfalt, darunter auch gefährdete Arten. Es wurden sowohl Kiebitz, Blaukehlchen, Feldlerche, Feldschwirl, Wachtel, Wiesenpieper und Goldammer wie auch Gartengrasmücke, Zilpzalp, Fitis, Buchfink und Amsel beobachtet.
Kompensation für die Gleis- und Straßenanbindung des JadeWeserPort